Chef der NRW-Senioren-Union will Süßigkeiten in Kitas verbieten. Leonhard Kuckart: „Jedes fünfte Kind ist zu dick.“
Jeder zweite Deutsche bringt zu viele Kilos auf die Waage, bereits jedes fünfte Kind ist zu dick - aus den Reihen der CDU wird deshalb die Forderung laut, die 1993 abgeschaffte Zuckersteuer als Sozialabgabe wieder einzuführen und Süßigkeiten in Kitas und in der Grundschule generell zu untersagen!
In einer heute in Düsseldorf veröffentlichten Erklärung begründete der Chef der nordrhein-westfälischen Senioren-Union, Leonhard Kuckart, seinen Vorstoß damit, dass rund ein Drittel aller Ausgaben für Gesundheitskosten in Höhe von mehr als 300 Milliarden Euro jährlich auf Krankheiten zurückzuführen seien, die direkt oder indirekt mit der Ernährung zusammenhingen. „Hier ist vor allem die Aufnahme von Kohlehydraten in Form von Zucker zu nennen, insbesondere durch den Genuss von Süßigkeiten, Softdrinks und anderen gesüßten Getränken“, erklärte der CDU-Politiker. Übergewicht sei unbestritten Hauptursache für viele Krankheiten wie Diabetes, Herzleiden und Krebs. Hinzu komme vor allem bei Kindern Karies.
Kuckart, der auch stellvertretender Bundesvorsitzender der Senioren-Union ist, begrüßte die Ankündigung der britischen Regierung, im Kampf gegen Übergewicht und Diabetes eine Steuer für Unternehmen einzuführen, die zuckerhaltige Softdrinks herstellen oder importieren. Auch Deutschland brauche „dringend eine nationale Strategie zur Senkung des Zuckerkonsums.“ Die Einnahmen aus einer Zuckersteuer will Kuckart zweckgebunden der Sportförderung zukommen lassen, insbesondere dem Grundschul- und Vereinssport. Zu einer ungesunden Ernährung trete häufig noch Bewegungsmangel verschärfend hinzu. Kinder sollten schon in der Kita und in der Schule „am besten durch ein Verbot von Süßigkeiten“ lernen, sich gesundheitsbewusst zu ernähren. „Statt Smarties, Schokolade und Kekse gehören ein Stück Obst oder ein ungesüßter Vollkornriegel als Snack mit auf den Weg“, meinte der nordrhein-westfälische CDU-Politiker.
Mit dem Kampf gegen die, wie er es nannte, „regelrechte Zuckersucht“, will Kuckart einen Anfang machen. In einem nächsten Schritt sollte auch auf Alkohol, Burger, Pommes und Tabak eine Gesundheitssteuer erhoben werden, so der CDU-Politiker. Die Einnahmen daraus sollten direkt den Krankenkassen zur Senkung der Beiträge zufließen.