Funktionsträgerkonferenz "Versorgung im Ländlichen Raum"

Das Thema „Versorgung im ländlichen Raum“ hatte es offensichtlich vielen Funktionsträgern der Senioren-Union angetan. 140 Interessenten aus Nordrhein-Westfalen konnte der Landesvorsitzende Leonhard Kuckart zur Funktionsträgerkonferenz in Duisburg begrüßen.

Mit Ingwer Seelhoff, der seit 17 Jahren das erfolgreiche MarktTreff-Programm in Schleswig-Holstein betreibt, beschrieb ein kompetenter Referent, wie in Dörfern, in denen zuvor jegliches Angebot erloschen war, das soziale Leben reaktiviert werden konnte. Zur anschließenden Diskussion trafen mit Regina Selhorst, Präsidentin des Landfrauenverbandes Westfalen-Lippe, Jutta Kuhles, Vizepräsidentin des Landfrauenverbandes Rheinland und Dr. Jan Heinisch, Staatssekretär des neuen Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung kompetente Diskussionspartner zusammen.  Die Moderation der Runde, an der auch Ingwer Seelhoff teilnahm, hatte Rainer Mohrmann.

Im Verlauf der angeregt geführten Diskussion wurden viele Bereiche deutlich, in denen der ländliche Raum hinter den Ballungszentren hinterherhinkt. Ärztliche Versorgung, öffentlicher Personennahverkehr, Schließung von Sparkassen bis hin zur Entfernung von Geldautomaten, Schließung von Kindergärten und Schulen – über alle Defizite im ländlichen Raum wurde gesprochen. Die MarktTreffs in Schleswig-Holstein, von denen es auf den Dörfern 39 gibt, stellen nicht nur die Versorgung mit Nahrungsmitteln sicher, sie entwickeln sich auch zu sozialen Mittelpunkten der Dörfer. Ingwer Seelhoff berichtete, dass sich dort besonders ältere Mitbürger regelmäßig träfen. Auch gäbe es MarktTreffs, in denen Räume für ärztliche Behandlung eingerichtet würden. Jede Landesregierung, ob CDU- oder SPD-geführt, unterstütze diese Einrichtungen viele Jahre. Sowohl Zuhörer als auch Diskussionsteilnehmer zeigten großes Interesse an den MarktTreffs, die viele Defizite, die besonders für ältere Mitbürger im ländlichen Raum entstünden, ausglichen. Staatssekretär Dr. Jan Heinisch wies auf den gerade veröffentlichten Entwurf des Dorferneuerungsprogramms hin, das öffentliche Unterstützung für Investitionen im ländlichen Bereich vorsieht.

Auf große Resonanz stieß der Vorschlag von Jutta Kuhles, einen so genannten „Runden Tisch“ zum Thema Defizite und Entwicklungen im ländlichen Raum einzurichten. Ihm sollten Angehörige sowohl der jüngeren als auch der älteren Generation angehören, für die es in den vergangenen Jahren viele Reduzierungen in ihrem Lebensumfeld gegeben habe. Die Senioren-Union hat ihre Teilnahme am „Runden Tisch“ spontan zugesagt.