Senioren-Union bestätigt Leonhard Kuckart als Vorsitzenden

CDU-Landeschef Laschet: „Wenn die Älteren nicht wählen gehen, habe wir keine Chance“

Mit dem deutlichen Ergebnis von 77.3% Ja-Stimmen ist Leonhard Kuckart, langjähriger Landesvorsitzender der Senioren-Union der CDU, in diesem Amt bestätigt worden.

Der 22. Landesdelegiertentag traf am 29. August in Düsseldorf zusammen, um den gesamten Landesvorstand neu zu wählen. Kuckart kommentierte seine Wiederwahl mit den Worten: „Das Ergebnis ist glaubhaft. Ich werde für die Senioren weiterarbeiten.“

Als seine fünf Stellvertreter wurden Eberhard Bauerdick (142 Stimmen, Südwestfalen), Norbert Gönnewicht (130, Aachen), Bernhard Mihm (128, Ostwestfalen-Lippe), Christa Thoben (127, Ruhr) und Dr. Gabriele Peus-Bispinck (103, Münsterland) gewählt. Neu in den geschäftsführenden Landesvorstand rückte Helge Benda (Ruhr) auf, den die Delegierten neu in das Amt des Landesschatzmeisters wählten. Schriftführerin wird weiterhin Elke Rühl (Bergisches Land) sein, in die neue Funktion als Mitgliederbeauftragter wurde Theo Thissen (Niederrhein) gewählt.

Folgende neun Beisitzer gehören dem neuen Landesvorstand an: Wilma Ohly (Südwestfalen), Hildegard Kuhlmann (Münsterland), Christa Waschkowitz-Biggeleben (Münsterland), Reinhard Maly (Kreisverband Krefeld), Lothar Binger (Ruhr), Dr. Wolfgang Gärtner (Mittelrhein), Stefan Hegering (Münsterland), Wolfgang Gunia (Aachen), Manfred Heinemann (Ostwestfalen-Lippe).

Zu Rechnungsprüfern wurden Johannes Alkemper und Rudolf Preuß gewählt. Neben den Satzungsänderungsanträgen zur Einführung des Mitgliederbeauftragten verabschiedete der 22. Landesdelegiertentag der Senioren-Union NRW auch die Thesen zum Thema "Kulturelle Sicherheit" einstimmig. (Das Thesenpapier können Sie hier erhalten: Kulturelle Sicherheit)

Eine ganze Reihe an Polit-Prominenz konnte Landesvorsitzender Leonhard Kuckart zum Landesdelegiertentrag begrüßen: Aus dem EU-Parlament kam Elmar Brock nach Düsseldorf. Armin Laschet, Fraktionsvorsitzender der CDU-Landtagsfraktion und Landesvorsitzender der CDU NRW machte in einer bemerkenswerten Rede klar, dass es ohne die Stimmen der Senioren bei der nächsten Landtags- und Bundestagswahl nichts zu holen gebe. SU-Ehrenvorsitzender Dr. Bernhard Worms, Bundesvorsitzender Prof. Dr. Otto Wulff sowie Vertreter der CDU, CDA, Jungen Union, Frauen-Union, Mittelstandsvereinigung und Gäste aus dem Partnerverband der SU-Brandenburg nahmen an der Tagung teil.

Armin Laschet ging in seiner Rede hart mit der NRW-Landesregierung ins Gericht. Anhand zahlreicher unrühmlicher Beispiele belegte er, dass die rot-grüne Landesregierung Nordrhein-Westfalen an die letzte Stelle heruntergewirtschaftet hat. Selbst in den neuen Bundesländern werde ein höheres Wirtschaftswachstum registriert als im Deutschland-Schlusslicht NRW. Die SPD rede permanent vom Strukturwandel, dem sie die Schuld an der miserablen Situation in ihren bevölkerungsreichen Hochburgen gebe. Dabei übersehe sie, dass Südwestfalen und das Münsterland Zeugnis bester wirtschaftlicher Entwicklung abgäben.

Die innere Sicherheit spiegele in NRW ein genauso negatives Bild wider, wie die wirtschaftliche Situation. Auch bei der Aufklärungsquote von Verbrechen sei NRW Schlusslicht in Deutschland. Innenminister Jäger sähe als Begründung die Grenzen an. „Als ob es in Bayern keine Außengrenzen gibt. Ein Spektakel wie am Kölner Hauptbahnhof wäre in Bayern in einer Stunde beendet gewesen. Mit Innenminister Jäger gibt es keine innere Sicherheit“, sagte Laschet. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern sei die Videoüberwachung in NRW nicht präventiv, sondern nur an Kriminalitätsschwerpunkten erlaubt.

CDU-Generalsekretär Bodo Löttgen appellierte an die Gemeinsamkeit von CDU und Senioren-Union: „Wir waren immer dann stark, wenn wir uns offensiv für die gemeinsamen Werte stark gemacht haben. Wir müssen zusammen kämpfen, dann werden wir die Landtags- und Bundestagswahl gewinnen. Wir werden die Wahl gemeinsam mit der Senioren-Union gewinnen, weil wir sie gewinnen wollen.“

Der Bundesvorsitzende der Senioren-Union, Prof. Dr. Otto Wulff, verdeutlichte, dass die nächsten zwei Jahre besonders für die Senioren-Union in NRW bewegte Jahre würden. „Wir haben es mit Parteien zu tun, die Nationalisten sind, die in Europa wieder Grenzen setzen wollen.“ Es sei ein Problem, das es vor Jahren noch nicht gab. Frau Merkel habe zu Recht erklärt, dass sie Bundeskanzlerin aller Deutschen sei. Seit Köln müsse klar sein, dass dies nicht Herr Erdogan ist. „Wir werden in Europa von einer Geisteshaltung umringt, die alles fordert. Dieser Kontinent wird von einem Feuer umgeben, das eine Religion hervorbringt, die etwas ändern will“, mahnte der Bundesvorsitzende.

Der wiedergewählte Landesvorsitzende Leonhard Kuckart erklärte, „es ist höchste Zeit, dass wir unsere Bescheidenheit ablegen.“ Was zähle, seien Fakten, nicht Schulterklopfen und lobende Worte. In diesem Sinne habe die Senioren-Union zwei Forderungen auf Bundesebene: Aufnahme des Verbots von Altersdiskriminierung ins Grundgesetz. Außerdem werde die SU die CDU auffordern ein klares Wort zum Familienwahlrecht zu sagen. Dies spalte nicht nur die Generationen, sondern auch die Familien.

Die Generation der Senioren habe der Nachfolgegeneration ein blühendes Deutschland hinterlassen. „Und Teile der jüngeren Generation werfen uns vor, verantwortungslos zu sein. Das dürfen wir nicht zulassen. Wir können der CDU nur dann Mehrheiten beschaffen, wenn wir unsere Forderungen durchsetzen.“ Die Gesellschaft werde sich revolutionär verändern, die älteren Menschen seien Teil der Gesellschaft. Deshalb hätten sie ein Recht darauf, dass die Politik sich darauf einstellt.

Eine klare Abfuhr erteilte Kuckart Bestrebungen, die Rente zum Wahlkampfthema zu machen. „Das Geld haben die Senioren verdient. Sie haben dafür eingezahlt.“ Mit Blick auf viele „ewige Studenten“ sagte er, man solle darüber nachdenken, die Studienzeiten zu verkürzen, dann werde auch schneller und mehr in die Rente eingezahlt. Er hoffe, dass die JU gemeinsam mit der SU das Problem lösen könne. „Denn wir, die Senioren, bringen die Stimmen.“

Leonhard Kuckart forderte die Solidarität der Menschen ein. „Nur auf dieser Basis wird es möglich sein, die Probleme der Zukunft zu lösen.“